Zurück zu
Frankreich 2009 Loire – Cote d’Azur Rundreise Teil3 Saché bis Fontefrault



Bei unserer nächsten Station

Saumur

… waren wir schon vorübergehend Schlossmüde und wandten uns in der bekannten Weingegend und früherem Zentrum der Hugenotten eher der frühesten Menschheitsgeschiachte zu, den

Dolmen von Bagneux

… eine Megalithanlage mit dem größten Dolmen Frankreichs, der nur von einigen iberischen Anlagen übertroffen wird.
Er ist außen über 23 m lang und hat innen eine Länge von fast 18 m und eine Breite von über fünf Metern (90 Quadratmeter Bodenfläche und etwa 200 Kubikmeter Rauminhalt und ein Gesamtgewicht von etwa 500 Tonnen

Wir verlassen Bagneux und damit unseren Ausflug in die Frühgeschichte und wenden uns unserem nächsten Ziel zu:

Langeais

… ein weiterer Höhepunkt unserer Tour.
Von der ursprünglichen Festung, ein weiteres Stück Geschichte von Heinrich II. und Eleonore von Aquitanien stehen heute noch Reste des Donjon. Ursprünglich gebaut auf Betreiben des damaligen Graf von Anjou, fiel die Burg 1044 an die Engländer und wurde schließlich 1428 im Hundertjährigen Krieg bis auf den Donjon geschleift als Bedingung der Engländer an die Übergabe.

Das neue Schloss erstand von 1465 an unterhalb der Festung gebaut

Langeais

Das epochale Großereignis im Schloss Langeais war 1491 die Hochzeit von Karl VIII., der eigentlich mit der Tochter Maximilian I. verheiratet war mit der wiederum eigentlich mit Maximilian I. verheirateten Anne de Bretagne (Maximilian verlor praktisch mit einem Streich Schwiegersohn und Ehefrau und noch dazu die Ehefrau an den Schwiegersohn).

Dies hatte Auswirkungen sowohl auf die Geschichte Frankreichs als auch auf die Europas, weil die Bretagne dadurch an Frankreich fiel, und nicht an das Haus Habsburg. Diese Vereinigung war so ausgeklügelt, dass sie diese Situation auch über die Tode hinaus sicherte. Anne de Bretagne wurde nach dem Tode von Karl VII. mit seinem Nachfolger Ludwig XII. vermählt und aus dieser Ehe die spätere Großmutter von Heinrich II. von England.

auf unserem weiteren Weg machen wir auch noch kurzen Halt in

Brissac-Quincé

um einen Kurzen Blick auf das Schloss Brissac zu werfen….

und zum Abschluss dieses Teiles führt uns unser Weg nach

Angers

Angers war die am Maine gelegene Hauptstadt der früheren Provinz Anjou und schon seit der Steinzeit besiedelt ab dem 5. Jdt v. Chr. waren die keltischen Andes (auch Andecaver) hier ansässig danach ist auch das Anjou benannt. Danach, wie überall in Gallien (ausser in einem kleinen Dorf) gaben die Römer den Ton an. Zur Zeit der Völkerwanderung war die Stadt umkämpft.
Im 6. u. 7. Jhdt. wurden 2 Klöster errichtet.
851 entstand die Burg, die aber gegen die Attacken der Loire-Normannen machtlos war. Ca 929 wird Fulko Graf von Anjou und Angers wird Sitz der Grafschaft. 1175 wurde das Krankenhaus Saint-Jean durch König Heinrich II. von England, Graf von Anjou, gegründet. Blanka von Kastilien und Ludwig IX bauten 1232-1242 das

Schloss Angers.

1356 gründete man die Universität Angers
1373–1380 entstand der „Wandteppich der

Apokalypse“.

Tapisserie de l'apocalypse

Im 15./16. Jhdt entstanden prächtige Bürgerhäuser, wie das

Maison d’Adam

Zwischen 1490 und 1580 erbauten Benediktinermönche von Saint-Nicolas das

Hôtel des Pénitentes


Auf dem Höhepunkt der Gegenreformation, Angevins, verwirklichte die Bruderschaft des Allerheiligsten Sakramentes die Idee, eine Gemeinschaft von Büßerinnen zu gründen, um Frauen bzw. „gefallene Mädchen“ auf Polizeizuweisung aufzunehmen, aber auch freiwillige Reuewillige, die nicht in die Welt zurückkehren wollen.
Über die Jahre wurde es eine Justizvollzugsanstalt für Prostituierte. Im 19. Jhdt war es dann Frauengefängnis und Hospiz für ältere arme Frauen mit Geistesschwäche oder Geschlechtskrankheiten. Nach vielfältigen Umwidmungen ist es heute eine Touristenattraktion.

1598 bereitete Heinrich IV. in Angers das Friedensedikt vor, das in Nantes unterzeichnet wurde.
1793 war Angers auch Schauplatz des Aufstands der Vendée.Zur Zeit der Industrialisierung siedelten sich vor allem Webereien an und 1850 kam es zur sogenannten Resonanzkatastrophe als Soldaten bei der Überquerung die Hängebrücke von Angers, zum Einsturz brachten. 1939 gewährte die Stadt der polnischen Exilregierung Asyl vor Hitlerdeutschland u.a. im Schloss Pignerolle und war bis zum Juni 1940 Zentrum des polnischen Widerstandes.

… das war’s in Angers ….

 



Frankreich 2009 Loire – Cote d’Azur Rundreise Teil5 Nantes bis Toulouse