Zurück zu
Frankreich 2009 Loire – Cote d’Azur Rundreise Teil2 Chenonceaux bis Tours
Unsere Loire-Tour führt uns weiter zu einem kleinen Schloss und Wohnstätte von Honoré de Balzac
Saché
Saché ist eine Gemeinde und beherbergt das Schloss gleichen Namens.
Im 14. Jahrhundert existierte an gleicher Stelle ein Vorgängerbau. Im 15. Jahrhundert erfolgte ein Neubau des Gebäudes. Jean de Margonne ließ es im frühen 19. Jahrhundert umbauen. Er war der väterliche Freund und Förderer Honoré de Balzacs. Der in Tours geborene und in Paris lebende Schriftsteller hatte dadurch Gelegenheit, sich zwischen 1824 und 1837 immer wieder für längere Zeit hierher zurückzuziehen. Ein Teil seiner Romane ist in diesem Schloss im Herzen seiner geliebten Touraine entstanden. Heute beherbergt das Schloss ein Balzac – Museum.
Nicht weit entfernt von Saché liegt eines der charmantesten Loire-Schlösser, das Wasserschloss
Azay-le-Rideau
Der Ort ist hauptsächlich wegen des gleichnamigen Schlosses bekannt.
Ursprünglich eine hochmittelalterlichen Burg des Ritters Ridel d’Azay wurde im 16. Jhdt der heutige Schlossbau errichtet.
Am 4.7.1189 wurde in der Burg durch den Vertrag von Azay Geschichte geschrieben. Dieser beendete den Krieg zwischen König Heinrich II. von England und König Philippe-Auguste von Frankreich, der mit Heinrichs Sohn Richard Löwenherz verbündet war. Es war allerdings mehr eine Kapitulation von Heinrich II. Zwei Tage nach den Verhandlungen starb König Heinrich II. von England. 1418 ließ der beleidigte Dauphin (später König Karl VII.) die im Schloß stationierten Soldaten des Herzog Johann Ohnefurcht hinrichten, sowie die Burg und den Ort schleifen. Bis ins 16. Jahrhundert trug Azay den Beinamen le Brûlé („das verbrannte Azay“). Ende des 15, Jhdts begann Martin Berthelot, Vorsteher des königlichen Rechnungshofes unter Karl VII und Ludwig XII., mit seiner Gattin Philippa Lesbahy Azay-le-Rideau wieder zu aufzubauen … Auf einer künstlichen Insel aus tausenden Eichenpfählen in der Indre gelegen, entstand zwischen 1518 und 1527 das heutige Renaissanceschloss. Durch eine Intrige gegen den aus bürgerlicher Abstammung gerichteten Berthelot musste dieser fliehen und der König schenkte das Schloss seinem Waffengefährten Antoine Raffin und seinen Nachfahren Anders als andere Loire-Schlössern überstand es die Französischen Revolution wegen des gutes Verhältnisses der Besitzer zur Bevölkerung. Nach weiteren Besitzwechseln kaufte das Schloss 1905 der französische Staat.
Für mich ist es eines der zauberhaftesten Schlösser unserer Rundreise ….
Die, wie oben sichtbar, im Schloss sich befindliche Psyche, deutet sich auch in der Umgebung des Schlosses an …
Unsere nächste Station heißt:
Chinon
Als Heinrich Plantagenet, Herzog von Anjou (1151), der 1152 Eleonore von Aquitanien geheiratet hatte, 1154 den englischen Thron bestieg, fiel Chinon unter die Herrschaft der Engländer. Chinon war Heinrichs Residenz und Sterbeort. Nach ihm wurde Chinon zeitweilig von Richard Löwenherz und Johann Ohneland bewohnt. 1205 eroberte Philipp II. August Chinon und gewann die Touraine für die französische Krone.
1429 erhielt dort Jeanne d’Arc vom Dauphin (Charles VII) die Erlaubnis, gegen die Engländer zu ziehen.
Unsere nächste Station ist eine der Spannendsten unserer Reise
Abbaye Royale de Fontevrault
Abbaye Rovale de Fontevraud
Die Abbaye Royale de Fontevraud (die alte Schreibweise ist „Fontevrault“; lat. Abbatia Fontis-Ebraldi), um 1100 gegründet, war ein gemischtes Kloster im Anjou in Frankreich, bei Saumur und Chinon und ist Grablege der Plantagenets.
Die Abtei von Fontevrault, auch als „Klosterstadt“ bekannt, ist das größte klösterliches Gebäude Europas auf einem Gelände von 14 Hektar. Die Konzeption als gemischtes Kloster bestand zunächst unter Vorrangstellung der Frauen. Später existierten zwei getrennte Klöster nebeneinander, dann schließlich vier:
- „Le Grand Moutier“ für die Chorschwestern.
- „La Madeleine“ für die Laienschwestern.
- „Saint-Lazare“ für die Nonnen.
- „Saint Jean de l’Habit“ für Männer, Brüder und Priester.
Frauen widmeten sich ausschließlich dem Gebet, die notwendigen Arbeiten waren „Männersache“ Im Männerbereich lebten Kleriker und Laien ohne Trennung zusammen. Robert von Arbrissel, lehnte den Abtstitel ab und stand der Gemeinschaft barfüßig und in grobes Tuch gekleidet anfangs als Magister vor. Viele Menschen aus allen Schichten sprachen dem Kloster zu, vor allem aber verstoßene Ehefrauen, Prostituierte und sogar Aussätzige. Die Gründer gaben vor, dass ab 1115 sieben Jahrhunderte Äbtissinnen (deren 36) den Orden führen sollen. Das Kloster war stets dem Haus Plantagenet, den Grafen von Anjou eng verbunden Eleonore von Aquitanien, eine der faszinierendsten Frauen der Geschichte zog sich im Alter in dieses Kloster zurück und liegt auch dort begraben, wie auch ihr zweiter Mann Heinrich II. von England, der gemeinsame Sohn Richard Löwenherz und die Ehefrau des jüngsten Sohnes Johann Ohneland, Isabella von Angoulême.
Eleonore von Aquitanien stellte man auch auf dem Todesbett als Lesende dar. Dies unterstreicht ihre legendäre Gelehrtheit, eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters.
Interessant ist auch das romanische Küchengebäude
Im romanischen Stil und selten gut erhalten.
Ein achteckiger Grundriss mit kunstvoller Verschachtelung führt auch zu einem achtseitigem Gewölbe Der Steinbau dient dem Feuerschutz und der Reputation. Auch die Gestaltung betont den Rang als königliche Abtei. Durch die Konstruktion entstehen Nischen für die Feuerstellen. Bemerkenswert ist die saubere Verarbeitung und die hinein gewobene Zahlensymbolik. Das Steindach ist der angevinischen Romanik geschuldet und formt einen Pinienzapfen.
Auch der Kreuzgang im Renaissancestil ist ein erhebender Anblick.
von CyclePat [CC BY 3.0], via Wikimedia Commons
frankreich-2009-loire-cote-dazur-rundreise-teil4-saumur-bis-angers