… wie schon im letzten Reisebericht Kreta 2017 Teil 2 Balos-Gramvousa-Argiroupoli/Lapppa-Arkadi erwähnt, war die Überfahrt mit der Fähre der Gesellschaft „Anek Lines“ die reinste Zumutung. Bettina durfte zwar „sleeping chairs“ bestellen und bezahlen, nur geben tut es diese nicht !!! Das zum bersten volle Schiff lässt seine Passagiere kreuz und quer auf den Gängen und in den diversen ehemaligen Veranstaltungsräumen herumliegen, denn Schlafen „darf man erst ab Mitternacht“ !!! Kabinen konnte man nicht bestellen und wir wussten dann auch warum. In der Lobby wurde dann eine Art „Kabinenroulette“ mit Zuschlag an die „Meistbietenden“ veranstaltet. Ein glatter Irrwitz in einem zivilisierten Land – eine Schande !!! Romantisch WAR das mal ! Man kann nur jedem Empfehlen diesen Irrsinn zu meiden und mit dem Flugzeug zu reisen, das ist sogar billiger UND deutlich angenehmer …

Erstes Niederlassen auf die „Zigeunerlager“, die noch geräumig waren, bis die Stewards mit bösen Blicken den immer weiter einströmenden Menschen mit bösen Blicken ihre Quadratzentimeter zuwiesen …

Auch andere fassungslose Reisende, die noch nicht ahnten, dass es noch deutlich schlimmer kommen würde …

Auch die „Gefangenschaft“ vor der Entlassung aus dem Elendslager war mühsam und unwürdig …

 

…. aber nachdem wir uns in Athen mit einem tollen Frühstück die Müdigkeit aus den Gliedern vertrieben, genossen wir die geschichtsträchtige Stadt, die uns die Unbill der Überfahrt schnell vergessen ließ ….



… und bevor wir unser Hotelzimmer beziehen konnten, begaben wir uns schon auf ein „Schnuppersightseeing“ zum

Hadrianstor

… der „Eingang“ zum Athener Olympieion (Zeustempel), zu Ehren Hadrians im Jahr 132 eingeweiht. Eigentlich war es kein Stadttor, sondern ein Ehrenmonument.

 

Hadrianstor

Olympeion – einer der größten Tempel im antiken Griechenland. – 6.Jhdt vr. Chr.


… danach bezogen wir unser Zimmer im Royal Olympic Hotel von Athen.

… um nach der Poolnutzung einen weiteren kleinen Rundgang zu starten …

Der Blick vom Dach des Hotels gibt einen Vorgeschmack auf unseren morgigen Sightseeing-Bummel …


Nun gut, wie gesagt, … am nächsten Tag …
stand die

Akropolis

auf dem Programm ….

Gleich zu Beginn grüßen uns Dionysos … und Meander.

Dionysos ist in der griechischen Götterwelt ein Gott des Weines, der Freude, der Trauben, der Fruchtbarkeit, des Wahnsinns und der Ekstase. Er wurde von den Griechen und Römern wegen des Lärmes, den sein Gefolge veranstaltete, auch noch Bromios (Lärmer), Bakchos oder Bacchus (Rufer) genannt. Er ist der jüngste der großen griechischen Götter. In der Literatur und Poesie wird er auch oft als Lysios und als Lyäus (griechisch: λυαῖος), der Sorgenbrecher, bezeichnet.

Menandros wird vielfach als einer der bedeutendsten Dichter der Neuen Komödie bezeichnet. Sein Werk beeinflusste Plautus und Terenz, die Menander-Komödien adaptierten, sowie später Ovid. Es ist davon auszugehen, dass Menandros indirekt auch neuzeitliche Komödiendichter wie Molière und Carlo Goldoni beeinflusst hat, vermittelt über Werke von Plautus und Terenz.

 

Logischerweise führt uns der Weitere Weg zur „Geburtsstätte des Theaters“ schlechthin … zum

Dionysostheater

… als Teil des Dionysos – Heiligtums


Der Weg führt uns weiter zur

Stoa des Eumenes

Eumenes II. war der älteste Sohn des Attalos I. und der Apollonis. Als Herrscher dehnte er sein Reich bis an den Taurus aus und erreichte die politische Vormachtstellung in Anatolien. In der griechischen Welt tat er sich als Wohltäter (Euergetes) hervor, um Anerkennung für seine Dynastie zu finden. Eine Stoa ist eine Wandelhalle, eine an Rück- und meist auch an den Schmalseiten geschlossene Halle, deren offene Front durch Stützen, meist in Form von Säulen, gegliedert ist. Die griechische Philosophenschule der Stoa und ihre Lehre wurden nach einem Vertreter dieses Gebäudetyps benannt.

Weiter geht es zum

Tempel des Asklepios

Aesculapius; deutsch auch Äskulap, englisch Asclepius ist in der griechischen Mythologie und römischen Mythologie der Begründer und Gott der Heilkunst. Die Schlange, die sich in den meisten Darstellungen um den Äskulapstab windet, weist ihn den chthonischen oder Erdgottheiten zu.
Ein Asklepeion ist ein griechisches Heiligtum des Asklepios, meist mit angeschlossenem Sanatorium.

Im Verlauf des weiteren Aufstiegs kommen wir zum

Odeon des Herodes Atticus

Der meisterliche Rhetoriker und Konsul von Rom Lucius Vibullius Hipparchus Tiberius Claudius Atticus Herodes (*101 n. Chr.) ließ 161 n. Chr. das Odeion zum Gedenken an seine Gattin Regilla erbauen. Mit Zedernholz überdacht, fasste es ca. 500 Zuschauer. Eine spätere Erhöhung und Erweiterung auf 32 Reihen erreichte bis zu 5000 Zuschauer.
Im Jahre 268 n. Chr. zerstört, wurde es im 19.Jhdt ausgegraben und im 20. Jahrhundert erneuert. Ungewöhnlich scheint der Halbkreis der Orchestra. Eine Rekonstruktion der marmornen Sitze ermöglicht eine Verwendung des Odeions gemäß seinem ursprünglichen Zweck.
Im allgemeinen unterscheidet sich ein Odeion von einem herkömmlichen Theater durch seine Überdachung. Diese ist heute selbstverständlich nicht mehr erhalten. Es wird auch heute noch für Theaterstücke und Konzertaufführungen genutzt. ( Nana Mouskouri gab hier z.b. nach 20 Jahren im Exil wieder ihr erstes Konzert )

… und dann geht’s ans „Eingemachte“ – der „Massenaufstieg“ Richtung Parthenon führ uns durch die

Propyläen

wo man schon einen Blick auf den Niketempel erhascht …

… und einen Blick auf Athen …

Vorerst wollen wir uns aber noch den Propyläen zuwenden:

Sie sind Tor und Haupteingang zum heiligen Bezirk Akropolis und wurden 437 und 423 entworfen. Die Vorhalle ruht auf Säulen in sowohl dorischer (Mittlerer Trakt – 9m) als auch der etwas jüngeren ionischen Form (Vorderer Trakt – 10m).
Aufgrund des Peloponnesischen Krieges war die Fertigstellung geplanter Arbeiten nicht mehr durchführbar. Gleich hinter den Propyläen befanden sich die Kultstätten der Artemis Hekate, Hermes Propylaios und der Chariten (drei Grazien) sowie ein Unterbau für das Standbild der Athene Hygieia.

Nach dem Durchschreiten der Propyläen, wenden wir uns dem

Erechtheion

zu ….

Das Erechtheion entstand lange nach Errichtung der Propyläen und des Parthenon ca.421 bis 406 v. Chr. Wie beim Tempel der Athena Nike forderte die unebene Struktur des Bodens eine aufwändige Konstruktion auf zwei Ebenen.
Der dreiteilige Bau besteht im wesentlichen aus dem Tempel der Athena Polias, der mehr als die Hälfte des gesamten Gebäudes einnimmt.
Neben der Nordhalle ist es vor allem die Korenhalle mit den Karyatiden, die das Erechtheion zu einer der bekanntesten Bauten auf der Akropolis macht. Auf der Westseite des Erechtheion grenzt an den Athena-Polias-Tempel ein offener Bereich, das Pandroseion,

in dem sich einst ein Olivenbaum und mehrere kleinere Heiligtümer befanden. Auch wenn der heute hier stehende Olivenbaum nicht aus damaliger Zeit stammt, rundet er doch das Gesamtbild des Erechtheion ab.
Lange bevor das Erechtheion seinen heutigen Namen trug, war es „der Tempel, in dem sich das alte Kultbild (der Athene) befindet“.
Den Namen hat es von einem mystischen König Erechtheus, der an dieser Stelle begraben sein soll. Auch das Grab des Königs Kekrops soll hier gewesen sein.
Und schließlich hat hier der Kampf zwischen Poseidon und Athene um die Schirmherrschaft der Stadt stattgefunden, und die Schlange der Athene lebte hier in einer Felsspalte. Da wundert der komplizierte Grundriss nicht mehr.
Poseidon also schenkte der Stadt einen Brunnen und hoffte die Bürger würden ihn für dieses Geschenk in Ehren halten. Der Brunnen aber, da Poseidon der griechische Gott des Meeres war, spendete nicht etwa Trink-, sondern Salzwasser.
Athene ihrerseits dachte und handelte praktischer und schenkte der Stadt einen Olivenbaum.
Auch sorgte Athene dafür, dass die Menschen ihn hegten und seine Gaben (Öl, Holz, Olivenfrüchte) genossen. Eine Tat der Pallas Athene, die ganz sicher zu ihrem hohen Titel: „griechische Göttin der Weisheit“ beigetragen hat. Auch Sophokles preist Athene ganz besonders für diese hohe Tat.
Der zentrale Gebäudeteil ist der eigentliche Tempel, Naos genannt. Er beinhaltet den Hauptraum, die Cella und den Pronaos, eine Vorhalle. Hier finden sich fünf etwa 6 m hohe Säulen. Fehlende Bodenplatten in der Halle vor der Nordseite symbolisieren das Dreizackmal des Poseidon. An der Südseite des im attisch-ionischen Stil konzipierten Baus tragen in der Korenhalle die berühmten Karyatiden das Gebälk: Eine überlebensgroße Darstellung anmutiger Sklavinnen aus Karyai (Lakonien), deren Aufgabe darin bestand, das Heiligtum zu bewachen.

… und dann wenden wir uns dem bekanntesten Bauwerk der Akropolis zu, das geradezu Sinnbildlich für selbige steht, der

Parthenon

… das „Jungfrauengemach“, der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos zum Dank für die Rettung der Athener und Griechen durch die Göttin nach dem letzten Perserkrieg 470 v. Chr.. Ein in 15 Jahren Bauzeit geschaffenes Kunstwerk aus dem Marmor des Penteligebirges, basierend auf einem dreistufigen Fundament. Über eine Länge von ca. 160 m und eine ungefähre Höhe von einem Meter zieht sich der Parthenonfries mit seinen 92 Metopen.
Der Parthenon hat eine abwechslungsreiche Geschichte hinter sich vom antiken Tempel zur christlichen Kirche und zur Moschee. Während der Belagerung Athens durch die Venezianer diente er den Türken als Pulverlager. Eine Explosion der Vorräte zerstörte im Jahre 1687 große Teile des Tempels. Viele seiner wertvollen Inhalte wurden von den Türken an die Briten veräußert. Darunter Statuen, Steintafeln und Metopen. Erste Restaurierungsarbeiten begannen 1834 unter Balanos.

Aus der Höhe des Heiligtums hat man auch einen perfekten Blick auf den Zeustempel Olympeion …

Der Rückweg führt uns, über den nicht mehr wirklich vorhandenen

Schrein der Athena Hygieia

Hygíeia oder Hygeía (griechisch Ὑγίεια oder Ὑγεία – „Gesundheit“) ist in der griechischen Mythologie eine der Töchter des Asklepios. Sie ist eine Göttin der Gesundheit und gilt als Schutzpatronin der Apotheker.
…. zum

Niketempel

… dem Tempel der Athena Nike.

Die Verehrung der Siegesgöttin Nike, Tochter der Styx und des Pallas, besaß geradezu kultische Ausmaße und konzentrierte sich auf die Akropolis. Die Symbole an der Seite der Göttin sind eine Blume, eine Schärpe, oft ein Krug oder Weihrauchbrenner, manchmal eine Kithara. Ihre Geschwister sind Bia, Zelos und Kratos. Gemeinsam halfen sie Zeus im Kampf gegen die Titanen.
Die Planung dieses Tempels wurde vermutlich bereits vor dem Bau des Parthenon begonnen.

… das war’s mit der Akropolis und nun wenden sich die müden Wanderer auf den Spuren Attikas …

… einer Labung zu, bevor die Unternehmung ihre Fortsetzung findet und zwar im …

Panathinaiko Stadion

Es ist das Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896. Es wurde als Rekonstruktion auf den Fundamenten des antiken Stadions gebaut und befindet sich am Rande des Athener Stadtzentrums.

Das antike Stadion (330 v. Chr / ca 140 n. Chr Ausbau durch Herodes Atticus )hatte die Form eines Hufeisens mit einer Laufbahnlänge von 204,07 Meter und einer Breite von 33,35 Metern. Das antike Stadion fasste ca.50.000 Zuschauer.
Angesichts der Durchführung der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit wurde das Stadion 1895 von Grund auf erneuert. Das nach Plänen Zillers von dem Architekten Anastasios Metaxas wieder hergerichtete Stadion in Form eines Hufeisens hat eine Länge im Innenraum von 236 Metern.

Die AthletIn mach sich warm …

Das Publikum tobt gediegen …

… Das Stadion von der anderen Seite des Universums …

… und der Gegensatz / die Ergänzung von Jung(spund) und erfahrenem Athleten 🙂

… das sind übrigens Vorder- und Rück- Seite derselben Büste. Abgesehen davon, dass das Geschlecht des Alten schon ein wenig abgearbeitet scheint, symbolisiert es auch, dass sich die Aufmerksamkeit des Jungen noch nach außen richtet, während der Erfahrene ganz auf die Sache konzentriert ist …

So sieht es der Athlet, beim Einzug:

… und so sehen Sieger aus …

… wobei mir das Posing der weiblichen Athleten etwas attraktiver erscheint. Vor allem wird der 2.Platzierten sofort klar gemacht, wer die ChefIn ist :-))

Alles in Allem eine beeindruckende Sportstätte …

 

Zum Abschluss unseres Athen – Aufenthaltes, besuchen wir noch den

Philopapposhügel

Er ist die höchste Erhebung im südlichen Teil Athens. Er liegt südwestlich der Akropolis und bildet mit der Pnyx und dem Nymphenhügel eine Hügelkette. In der Antike war er nach den Musen Musenhügel oder Museion genannt.
Das Philopapposmonument ist ein weithin sichtbares Grabmonument auf dem Musenhügel südwestlich der Akropolis von Athen. Es wurde von den Athenern zwischen 114 und 119 n. Chr. zu Ehren des Gaius Iulius Antiochus Epiphanes Philopappus errichtet, eines ins Exil gegangenen Prinzen von Kommagene und Wohltäters der Stadt.

Schon der Weg hinauf ist prächtig und gleichzeitig erholsam. Er führt durch ein parkartiges Wäldchen.


Am Weg auf den Philopappou-Hügel entdeckt man die Kirche

Agios Demetrios Loumparidiaris

Die Kirche stammt aus den Jahren der Türkenherrschaft. Der Aga Yusuf versuchte am Vorabend des Gedenktags Heiligen Georgios im Jahr 1658, von der Akropolis aus, die Kirche und die Gläubigen mit einer „Lumparda“ (großer Kanone) zu sprengen. Ein Blitz aber tötete ihn und sein Plan wurde vereitelt. Die Kirche trug seither den Namen „Lumpardiaris“ und versprüht ein ganz eigenes Flair romantischer Diesseitigkeit …

Somit geht unser Athen-Aufenthalt zu Ende, und gibt uns noch die Erfahrung mit, dass die Athener nicht nur alte Steine ehren, sondern auch alte Bäume …