Nachdem die letzten Ausritte mit unserer Triumph Speedmaster durchgeführt wurden, war dieses mal das Flugzeug und das Leihauto angesagt. Das geflügelte Ross brachte uns also nach

Kreta

Auf Chania Airport angekommen, stiegen wir in unseren Mietwagen und fuhren in unser Hotel in

Kolimvari

Das Hotel Aphea Village ist zwar kein Luxusresort aber ein charmantes 3-Stern Hotel. Und so ließen wir uns zu unserem ersten Abend auf den kretischen Meerblick ein.

zunächst musste natürlich

Chania

erkundet werden ….

Die Besiedelung Chanias reicht bis ca 3400 v. Chr. zurück und ist somit eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Siedlungsstätten Europas. Gemäß der Überlieferung, wurde die Stadt vom mythischen König Minos gegründet.

Und so sahen Minoische Schiffe aus …

Die Stadt überstand sogar die Mykener nahezu schadlos. Chania blieb auch nach dem Niedergang der Mykener multikulturell und dem Aufstieg der Dorer in Kreta. In der Odyssee Homers, wird Chania (Kydonia) zweimal erwähnt.
Später, während des Peloponnesischen Krieges verwüsteten die Athener zwar die Küste, konnten die Stadt aber nicht einnehmen. Die Konflikte der kretischen Städte endeten erst 67 v. Chr. mit der Besetzung der Insel durch die römischen Truppen.
Chania (Provinz Kydonia) wurde zur freien römischen Stadt.
Die Eroberung Kretas durch die Römer bedeutete das Ende der Bürgerkriege und den Beginn einer langen Friedenszeit mit wirtschaftlicher Blüte und die Christianisierung begann.

Im Zuge der römischen Reichsteilung von 395 gehörte Kreta zum griechisch dominierten Byzantinischen Reich. Davon zeugt aber lediglich eine große altchristliche Basilika auf dem Kastelli-Hügel. 824 bis 828 eroberten schließlich die Sarazenen die Insel, wobei Chania (Kydonia) möglicherweise wie die meisten Städte Kretas zerstört wurde. Aus dieser Zeit wird der heutige Name der Stadt Chania abgeleitet, denn die neu errichtete Siedlung wurde nach dem ehemaligen Vorort Alchanía (nach dem Gott Welchanos, oder altgriechisch Hephaistos) benannt. Chania war aber bis in das 1. Jhdt. der späteren Herrschaft der Venezianer nur eine kleine, wenn auch befestigte, bäuerliche Siedlung.

Die Republik Venedig kämpfte zunächst gegen Genua und die Kreter um die Vorherrschaft über die Insel. Chania wurde als La Canea anfänglich Verwaltungssitz des Exarchats Dorsoduro, später des Distrikts Canea. Im Zentrum entstanden herrschaftliche Gebäude des venezianischen Adels.

1252 nimmt Chania die größe einer Stadt an. Die Genuesen gewannen 1263 wieder die Oberhand und befestigten das Stadtgebiet mit einer neuen Mauer. Ab 1320 begann man mit dem Bau einer Mole und des Hafens, wodurch La Canea zur wichtigsten Verbindung zwischen Kreta und Venedig wurde. Die Venezianische Politik konnte Kreta allerdings nicht befrieden, denn in diesen zwei Jahrhunderten werden 27 größere oder kleinere, lokal begrenzte Erhebungen sozialen und nationalen Charakters erwähnt.

Schon vor der Eroberung Konstantinopel durch die Osmanen (1453) galt Kreta als stark gefährdet. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Osmanische Reich zur realen Gefahr. Das führte zum Bau neuer Befestigungen (5 Bastionen, Graben und der Festung (Firkas)) durch den Veroneser Architekt Michele Sanmicheli.

Der erste Angriff auf Westkreta durch die Osmanen kam vor den Mauern Candias zum Stillstand. Am 17. August 1645 fiel Chania in die Hände der türkischen Eroberer. Noch im selben Jahr begannen sie den Bau einer Moschee am Hafen, der Hassan-Pascha-Moschee, heute als Janitscharen-Moschee eine Sehenswürdigkeit Chanias. Die Festungsinseln Gramvousa und Souda fielen erst 1692 bzw. 1715 unter osmanische Kontrolle.

Unter der osmanischen Besatzung kam es mehrfach zu Aufständen der griechisch-orthodoxen Bevölkerung der Insel, die durch das Osmanische Reich niedergeschlagen wurden. Der Aufstand Griechenlands schien schon gescheitert, als das Eingreifen der Großmächte Großbritannien, Frankreich und Russland, der osmanischen Herrschaft am griechischen Festland Einhalt gebot. Seitdem war es das Bestreben der griechischen Bevölkerung Kretas, eine Vereinigung mit dem Mutterland herbeizuführen. Bis 1840 unterstand die Insel allerdings dem ägyptischen Vizekönig, der sie dann einschließlich Syriens und Palästinas nach Intervention von Großbritannien, Russland, Preußen und Österreich an die Osmanen zurückgeben musste.

In den folgenden Jahrhunderten kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen und Machtwechseln

Erst 1908 wurde die Vereinigung der Insel mit Griechenland beschlossen, die aber erst durch den Londoner Vertrag von 1913 international anerkannt wurde. Eleftherios Venizelos wurde schon 1910 griechischer Premierminister und hisste gemeinsam mit König Konstantin 1913 die griechische Fahne über dem Fort Firkas am venezianischen Hafen von Chania.



Heute ist Chania ein fröhliches und lebhaftes Städtchen, dass wir im Zuge unsere Aufenthaltes noch öfters besuchen werden, vor allem wegen der Gastronomie des day- und nigt-lifes …
Und, ja auf Kreta sind auch die Tauben stolz 🙂



… und dann begaben wir uns in’s Hinterland, in Richtung auf Omalos und die Samaria-Schlucht ..

Solch‘ ein Ausblick macht entspannt …

Nach unseren ersten Eindrücken im Hinterland, starten wir am nächsten Tag unsere „Strandtour“ nach Balos, Falassarna und Elafonisi …
Zuerst versuchten wir den Landweg nach …

Balos Beach

Die Bucht von Balos, an der Westseite der Halbinsel Gramvousa und ist der wohl der berühmteste Strand von Westkreta. Der Landweg nach Balos ist recht beschwerlich und nur wanderlustigen Bergziegen mit Enduro- oder Jeep- Unterstützung zu empfehlen. Schon die Anfahrt ist für normale PKW oder Motorräder eine Challange die man eher von Paris-Dakar erwartet. Dort angekommen erwartet einem ein Fußmarsch, der klar werden lässt, dass man nach einem erfrischenden Bad in der herrlichen Bucht, wieder völlig erschöpft, verdreckt und verschwitzt im PKW wieder nach Hause düsen wird … Daher begnügen wir uns mit einem Blick von oben und werden Balos noch mal via Schiff ansteuern …

… am „Ziegenpfad“ … Abbruch der Operation Balos Beach … wir wollten baden, nicht wandern …

… also auf nach

Falassarna

eine Hafenstadt des Altertums. Das heutige Falassarna (Phalasarna) entlang der Küste der Bucht von Livadia gehört zum Ort Platanos in der Gemeinde Kissamos. Haupteinnahmequelle sind Tomaten, Bananen und der Tourismus aufgrund der langen Sandstrände mit den durch die Hebung des Meeresbodens verursachten bizarren Felsformationen, sowie die Überreste von Hafen, Siedlung und Tempeln des antiken Phalasarna.

Vor allem, der Strandservice lässt nichts zu wünschen übrig …

Nach dem Aufenthalt auf dem wunderschönen Strand von Falassarna, machen wir uns auf nach Elsfonisi und passieren dabei

Sfinari

… wo wir dem Tip unserer zuvor in Kreta gewesenen Kinder befolgten und die Taverne Captain Fidias aufsuchten, um dort den herrlichen Fisch und die Aussicht auf’s Meer zu genießen …

… bevor es uns weiter in den Süden zieht, nach

Elafonisi

eine kleine Insel (Elafonisi = „Hirsch-Insel“) am südwestlichen Ende Kretas, die wir am frühen Abend erreichen und dort auch noch das Meer genießen.
Bei ruhiger See und Wetterlage ist Elafonísi mit Kreta durch einen Sandstreifen verbunden. Winzige Muschelteilchen färben das Strand-Szenario rosa. Hinter dem Strand beschatten den Besucher Tamariskenbäume.

Nach so viel Natur und Meer, planen wir wieder Kultur ein und natürlich führt uns unser nächster Ausflug nach

Knossos

… ein antiker Ort ca. 5 km südlich von Heraklion und berühmt durch den dortigen minoischen Palast, der einer der größten auf Kreta ist.

Knossos war schon 7000 Jhre v. Chr besiedelt. Ca 3000 v. Chr. entwickelten sich kleinere Königreiche auf Kreta und der Palast von Knossos wurde zwischen 2100 und 1800 v. Chr. errichtet. Er wurde zwischen 1750 und 1700 v. Chr. durch ein schweres Erdbeben zerstört, jedoch bald wieder aufgebaut. Man setzt hier den Beginn der jüngeren Palastzeit an. Knossos blühte auf und wurde zum führenden kretischen Stadtstaat und vermutlich zum religiösen und politischen Zentrum der Insel. 1628 v. Chr setzt man die Neupalastzeit an.

Um 1400 v. Chr. (nach traditioneller Chronologie) überstand die Stadt ein schweres Erdbeben dank der vertikal und horizontal in die Mauern eingebauten Zedernhölzer nahezu unbeschädigt. Der Palast wurde bis 1370 v. Chr. genutzt.

Eine Invasion der Achäer anfangs des 14. Jhdts v. Chr. führte zum vollständigen Untergang der minoischen Kultur. Sie zerstörten in Knossos alles, was das Erdbeben und die Flutwelle von etwa 1400 v. Chr. heil gelassen hatten. Ein Feuer zerstörte um 1370 v. Chr. die obersten Etagen und vieles mehr. Danach wurde der Palast aufgegeben.

In der protogeometrischen Zeit wurde Knossos wiederbesiedelt. Seit 36 v. Chr. wurde es römische Kolonie.

Der jüngste Palast von Knossos hatte bis zu fünf Stockwerke mit einer Fläche von 21.000 m². 800 Räume sind nachweisbar, doch dürfte der Palast insgesamt bis zu 1300 besessen haben und war zu keinem Zeitpunkt befestigt. Er ist um einen rechteckigen Zentralhof von 53 × 28 m errichtet. Aus vier Richtungen kommen verwinkelte Gänge, Korridore, Treppenhäuser und Galerien auf diesen Hof zu.

Diese Räume und Korridore sind in einer verwirrenden Anordnung aneinandergefügt. Am Eingang der Anlage begegnen einem Kouloura’s, in den Boden eingegrabene runde „Räume“, die möglicherweise Getreidespeicher waren.

Es gab auch Werkstätten und Magazine, bis zu 400 teilweise mannshohe Pithoi voll Wein, Olivenöl, Getreide oder Honig mit einem Fassungsvermögen von etwa 78.000 Litern. Hier kleinere, aber hübsche Exemplare:

Das Herzstück des Palastes ist der Thronsaal.

An den Seitenwänden des Vorraums sind steinerne Bänke aufgestellt und eine Art Holzthron.

Ausgegraben wurden Wohnräume mit Warmwasserheizung, Badezimmer mit Sitzbadewannen und Klosetts mit Wasserspülung. Der Regen auf dem Palastgelände wurde durch sorgfältig verlegte, konisch geformte Röhren aus Terrakotta und abgedeckelte, steinerne Rinnen aufgefangen, die Zisternen waren vergleichsweise klein.

Zu den aufregendsten Entdeckungen von Arthur Evans, dem ursprünglichen Ausgräber und Erforscher von Knosso zählen die farbigen Fresken. Die originalen Fresken bzw. deren Restaurationen befinden sich im Museum von Heraklion, welches wir als nächste Station im Plan haben.

Nach überliefertem Mythos (Homer) herrschte im 16. Jahrhundert v. Chr König Minos (Sohn des Zeus und der Europa,) über Knossos. Poseidon schenkte Minos einen herrlichen, weißen Stier, als Opfergabe für Zeus. Minos wollte den herrlichen Stier schonen und opferte einen Anderen. Dies erzürnte Zeus, der es einfädelte, dass Mino’s Gemahlin Pasiphaë diesen Stier begehrte und sich von Daidalos eine Kuhattrappe machen ließ. Die in ihr darin versteckte Pasiphaë zeugte mit dem göttlichen Stier den Minotauros, ein menschenfressendes Ungeheuer. König Minos ließ das Ungeheuer mit menschlichem Leib und Stierkopf nicht töten, sondern beauftragte Daidalos mit dem Bau des sagenhaften Labyrinthes des Minotaurus. Den Tod seines Sohnes Androgeos bei einem Wettkampf in Attika, nahm König Minos zum Anlass, die Athener zu einem jährlichen Tribut von 7 Jünglingen und 7 Jungfrauen zu zwingen, die dem Minotauros geopfert wurden. Prinz Theseus tarnte sich als Geisel, um den Minotauros zu töten und die Opferungen zu beenden. Er verliebte sich dort in Minos Tochter Ariadne. Theseus weihte Ariadne ein und sie bot ihm ihre Hilfe an, unter der Bedingung einer Heirat und der Flucht nach Athen. Sie schenkte ihm das magische Wollknäul des Daidalos, um aus dem Labyrinth herauszufinden. Mit Hilfe der Götter gelang Teheseus‘ Plan und nach der Opferung des Minotaurus an Poseidon gelang es, mit dessen Hilfe und Ariadne sowie den Geretteten von Kreta nach Naxos zu fliehen.

Die verwinkelte Anlage des Palastes war vermutlich der Ursprung der Legende vom Labyrinth (von griechisch Labrys, „Doppelaxt“).

Manche Forscher nehmen an, dass der Minotauros der griechischen Sage der oberste Priester als Repräsentant der kretischen Stiergottheit war. Der Sieg des Theseus könnte den Sieg der vom Festland nach Kreta einsickernden Achäer über die Minoer und ihr angebliches Matriarchat symbolisieren.

Evans’ eigenwillige Benennung von Räumen, wie dem Thronsaal, dem Badezimmer der Königin, der Karawanserei, dem Zollhaus und anderen trug ihm viel Kritik der Archäologen ein. Hierin sehen viele Archäologen die Suggestion einer Befundsicherheit, die keineswegs existiert.

Wächterraum

Fresco Prozession

Tempel der Rhea

Blick auf den Nordeingang

Halle der königlichen Garde

 

… ja … und die Königin hatte natürlich auch ein „Zimmer“ 🙂

… und um unsere mythische Ehrfurcht noch zu steigern, bekamen wir zum Abschied von Knossos noch tierischen Besuch mit hoch mythologischem Potential ..

Da wir nun „kulturelle Lunte gerochen haben“ freuen wir uns auf unsere nächste Station …

Heraklion

… genauer gesagt, das dortige Archäologische Museum.
Es gilt als bedeutendste Antikensammlung Griechenlands nach dem Nationalmuseum in Athen.

Ein weibliches Fruchtbarkeitsidol aus der Jungsteinzeit

Ein Brettspiel aus Elfenbein, Bergkristall, Gold und Silbereinlagen, das Ähnlichkeiten mit Funden in Ägypten aufweist.

Ein kultisches Spendegefäß (Rhyton) in Form eines Stierkopfes aus Ton aus Mochlos 1500-1450 v.Chr.

 

Ausgestellt ist dort auch der Diskos von Phaistos
.. eine in Phaistos auf Kreta gefundene Scheibe aus gebranntem Ton.
Es ist eines der bedeutendsten Fundstücke aus der Bronzezeit. Spiralförmig angeordnete Menschen-, Tier- und Pflanzenmotiven wurden mit einzelnen Stempeln eingedrückt und ist somit der erste bekannte „Druck mit beweglichen Lettern“ der Menschheit.
Der Fund ist einzigartig und einmalig. Nahezu alle Fragen, wie die nach seinem Zweck, seiner kulturellen und geografischen Herkunft, der Leserichtung und der Vorderseite sind umstritten.
Der Diskos wurde am 3. Juli 1908 bei Ausgrabungen in der minoischen Palastanlage von Phaistos gefunden.
Er enthält insgesamt 45 distinkte Stempelmotive, die als Abstrakta, Menschen und Tiere, sowie Objekte (Gerätschaften, Waffen, Pflanzenteile) identifiziert werden können. Daneben gibt es 17 sogenannte Dorne, Strichmarkierungen unter dem ersten Zeichen einer Abteilung, ab dem Zentrum der Scheibe gezählt.
Die Faszination des Diskosrätsels ist seine geheimnissvolle Komplexheit. Würde zum Beispiel entsprechend Linear B von mindestens sechzig verschiedenen Silbenwerten ausgegangen, so ergäben sich bereits über 10hoch69 verschiedene Zuordnungsmöglichkeiten von Silbenwerten zu den 45 Diskoszeichen ….

Diskos von Phaistos Seite A

Diskos von Phaistos Seite B

 

Die beiden Schlangengöttinnen aus Knossos bewegen die Phantasie bis heute. Die von Schlangen umwundenen Frauen mit unbedeckten Brüsten werden bisweilen als Beweis für die sexuelle Freizügigkeit der Minoer angeführt. Die Figuren könnnten auch als Priesterin während einer rituellen Zeremonie gedeutet werden.

Ein kultisches Spendegefäß (Rhyton) mit zwei Öffnungen in Form eines Stierkopfes aus schwarzem Steatit, die Augen bestehen aus Bergkristall und Jaspis, die Schnauze aus Perlmutt. Die vergoldeten Hörner wurden rekonstruiert.

Rhyton (Trankopfergefäß) Löwenkopf

Pithos als Graburne

Der Eberzahnhelm ist ein mit zahlreichen Eberzähnen besetzter Helm, der zu Zeiten der minoischen und der mykenischen Kultur im ägäischen Raum verwendet wurde. Die Eberzähne auf den Helmen sollten als Jagdtrophäe Mut und Können der Träger bezeugen. Der Eberzahnhelm war kostbar und wies auf einen hohen sozialen Status des Trägers hin.

Im Museum von Heraklion sind die originalen Fresco-Funde aus Knossos ausgestellt, und soweit wie möglich rekonstruiert worden …

Zum Beispiel der berühmte Stiersprung
Beim Stiersprung sprangen junge Männer und Frauen in Längsrichtung über einen Stier.
Nach der umstrittenen Rekonstruktionszeichnung von Arthur Evans fasste der Springer zunächst einen galoppierenden Wildstier beim linken Horn. Durch die Kopfbewegung des Stiers wurde der Springer in die Höhe geschleudert. Mit einem Salto rückwärts schwang er sich auf den Rücken des Stiers, von wo aus er über den Schwanz des Stieres absprang und aufgefangen wurde.

Diese artistische Übung war lebensgefährlich. Falls ein Springer den Hals des Stieres verfehlte, wurde er von dem Stier aufgespießt und durchbohrt, was Abbildungen auf kretischen Stempelsiegeln belegen.
Erste bildliche Belege für den Stiersprung finden sich in frühminoischer Zeit (FM II, 2700–2150 v. Chr.).

Stierspung

 

Vom riesigen Prozessionsfresko des Südeingangs von Knossos (Nr. 2-5), das einst einige hundert Figuren umfasste, sind nur Fragmente erhalten geblieben, darunter ein schlanker junger Mann, der sog. Rhytonträger. Eine weibliche Göttin oder Herrscherin ist das Ziel dieser Prozession.

Das Fresko mit dem Titel Lilienprinz zeigt einen mit Lilien geschmückten jungen Mann, bekleidet mit Lendenschurz und Gliedtasche.

Von dem Fresko der Blauen Damen sind nur spärliche Reste erhalten. Man kann hier ganz gut erkennen, wie stark die Phantasie des Ausgräbers nachgeholfen hat.

Das Stierkopf-Relief macht deutlich, daß auch die Relieftechnik Bestandteil minoischer Wandmalereien sein konnte.

Greif Relief aus der Osthalle des Palastes von Knossos

Das Bronze-Schild stellt Zeus dar, in der Mitte umgeben von Curetes mit Trommeln; entdeckt in Ideon Andron (Kreta), Geometrischer Stil aus dem 7. bis 8. Jahrhundert v. Chr.

 

Wir lassen damit Heraklion hinter uns und nähern uns der Endstation unseres Kulturausfluges …

Fodele

dem vermeintlichen Geburtsort des Malers El Greco …
Wahrscheinlicher ist aber, dass er – wie von ihm selbst angegeben – in Heraklion geboren wurde. El Greco war als Ikonenmaler tätig, bevor er sich nach einer Station bei Tizian in Italien in Toledo niederließ. Neben seinem (angeblichen) Elternhaus gibt es noch ein kleines Museum mit Reproduktionen seiner Werke.

Museum El Greco

Die büßende Maria Magdalena

Engel Skizze

El Greco Maltisch

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit Fodeles ist eine kleine byzantinische Kreuzkuppelkirche aus dem 11. Jahrhundert. Sie beherbergt in ihrem Innern gut erhaltene Fresken und ein Relief aus Marmor.

Nach diesem Kulturmarathon gibt es am nächsten Tag relaxteres mit so Dingen, wie …

Fischpediküre mit Kangalfischen in Chania

Katzenbesuch im La Boheme (Chania)

 

Und das La Boheme in Chania wurde zu unserer Urlaubs – Lieblingsbar …

Weiter zu Teil 2 (Balos-Gramvousa-Argiroupoli/Lapppa-Arkadi)